Wenn es Ende Februar / Anfang März etwas wärmer wird begeben sich Kröten, Frösche und Molche am liebsten in der Dämmerung bei Regen auf ihre Wanderung ins Laichgewässer.
Wir stellen einen Schutzzaun auf, damit möglichst wenig Amphibien auf der Straße überfahren, sondern in die eingegrabenen Eimer geleitet werden.
Sobald der Zaun steht müssen die eingegrabenen Eimerfallen morgens und abends kontrolliert werden. Dabei werden die Tiere statistisch erfasst und auf die andere Straßenseite gebracht. Je nach Witterung bleibt der Zaun ca. 4 - 6 Wochen stehen, bis absehbar ist, dass ein Großteil der Tiere das Laichgewässer erreicht hat und sich anschließend auf die Reise zum Sommerquartier gemacht hat. Es wäre wünschenswert und ökologisch sinnvoll, wenn diese Kontrollgänge überwiegend von Bürgerinnen und Bürgern aus der näherer Umgebung abgedeckt werden könnten, sodass wir nicht so oft von Wilhelmsdorf anfahren müssen.
Wer uns beim Aufbau oder Abbau, sowie bei den Kontrollgängen unterstützen kann ist herzlich willkommen. Wir führen die ersten Kontrollgänge gemeinsam durch und unterstützen bei der statistischen Erfassung. Für die angemeldeten Helfer besteht Versicherungsschutz (Haftpflicht und Unfallversicherung) über das Landratsamt auch eine Auszahlung einer Ehrenamtspauschale ist möglich. Über das Internet kann man sich in eine "nuudel-Liste" eintragen, wenn man einen morgentlichen, oder abendlichen Termin übernehmen kann, so hat jeder Helfer den Überblick, wann es noch freie Termine gibt.
Melden sie sich einfach.
Statistik Guggenhausen: Über die Straße getragene Ampibien
Art/Jahr 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025
Erdkröte 1738 1268 2022 1502 1808 849 3267
Braunfrosch 215 179 119 172 95 86 171
Grünfrosch 115 27 28 23 63 21 6
Bergmolch 550 253 258 281 94 88 102
Teichmolch 0 0 7 2 0 0 0
Kammmolch 0 0 2 0 0 0 0
Statistik Ringenhausen: Zum Weiher gebrachte Ampibien
Art/Jahr 2025
Erdkröte ?
Braunfrosch ?
Grünfrosch ?
Bergmolch ?
Teichmolch ?
Der Schutzzaun bei Ringenhausen zwischen Esenhausen und Hasenweiler Richtung Gattenmühle wird ab diesem Jahr (wieder) vom NABU betreut. Wir haben mit dem Naturschutzzentrum unseren Schutzzaun bei Riedhausen eingetauscht da das Naturschutzzenrtum seinen Auftrag und Arbeitsschwerpunkt im Ried hat und der NABU sich leichter um die ehrenamtlichen Projekte im übrigen Gemeindegebiet und Umgebung kümmern kann.
Der Zaun besteht seit den 1990er Jahren und wurde 2007 vom Naturschutzzentrum weiter betrieben und organisiert. Ursprünglich wurde das Projekt von der Vorgängerorganisation des NABU dem Bund für Vogelschutz ins Leben gerufen und von Herrn Bitzer, Herrn Stolz und weiteren Mitstreitern teilweise mit Patienten des Ringgenhofs betreut. Die Statistik ist bis ins Jahr 2001 vorhanden. Leider ist die Population (überwiegend Erdkröten) an diesem Standort dennoch stark rückläufig. Im Jahr 2024 nur noch 185 Individuen. Auch hier sind wir auf helfende Hände aus der Bevölkerung angewiesen. Herzlichen Dank an alle, die in den letzten Jahrzehnten an diesem Schutzzaun mitgeholfen haben.
Statistik Riedhausen: Über die Straße getragene Ampibien
Art/Jahr 2019 2020 2021 2022 2023 2024
Erdkröte 359 248 342 528
383 756
Braunfrosch 21 0 24
82 10 11
Grünfrosch 6 1 0 112 6 22
Bergmolch 5 0 1
2 9 16
Teichmolch 1 7
4 3 19 4
In den kommenden Jahren wollen wir verschiedene Feuchtbiotope, vor allem in der Gemeinde Wilhelmsdorf unter die Lupe nehmen und versuchen mit Pflegemaßnahmen dort die Qualität zu verbessern. Hier arbeiten wir eng mit dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) und der Gemeindeverwaltung zusammen.
2022 haben wir mit dem kleinen Weiher hinter dem TSG Sportplatz zwischen Wilhelmsdorf und Zussdorf begonnen. Dieser kleine Weiher, in den früher im Frühling die Amphibien vom Schutzzaun gebracht wurden konnten sich keine Kaulquappen mehr entwickeln. Zu dunkel, zu viel Laubeintrag. Nach der radikalen Fällung der Bäume kommt nun wieder Licht ins Gewässer. Nachdem ein Teil des Schlamms aus dem Weiher gebaggert wurde und der östliche Uferbereich neu modeliert wurde hoffen wir, dass sich die Wasserqualität soweit verbessert, dass sich die Kaulquappen wieder entwickeln können. 2023 konnten wir bereits Froschlaich vom Grasfrosch entdecken. Ein üppiges Froschkonzert der Grünfroscharten war im Mai ebenfalls zu hören, allerdings kaum Kaulquappen zu sehen. Mehrmals im Jahr drängen wir die wuchernde Pflanzen, wie Himmbeere, Brombeere, Winde zurück. Außerdem achten wir darauf, dass die hoch wachsenden Bäume das Gewässer nicht wieder föllig beschatten. Bei diesen Pflegemaßnahmen sind wir auf die Hilfe aus der Bürgerschaft angewiesen.
Große Sorgen bereiten uns die vielen überfahrenen Kröten in Lengenweiler. Sie überwintern im Bereich der Ringgenburg und laufen im März/April zum Lengenweiler See. An der Straße gibt es bisher keinen Schutzzaun und man müsste ein Helferteam finden.
Wer uns dabei unterstützen möchte, darf sich sehr gerne melden.
Tel/AB : 07503/347005, info@nabu-wilhelmsdorf.de